
Samhain – Das Ahnenfest
Das Ahnenfest, auch Samhain genannt, ist eines der vier natur-religiösen Mondfeste des germanischen Jahreskreises. Es handelt sich vorrangig um ein Totenfest, welches traditionell zum 11. Schwarzmond (unsichtbarer Mond) des Jahreskreises zum Abschied des Sommers gefeiert wird und zugleich das letzte Erntefest des Jahreskreises ist.
Seit einigen Jahrhunderten wird das Ahnenfest jedoch vielerorts stets in der Nacht zum 1. November gefeiert, was u.a. auf zwischenzeitliche Kalenderreformen zurückgeführt werden kann. Infolge der Lage dieses Festes an der Schwelle zwischen Sommer und Winter, werden dann seit jeher Totenfeste gefeiert, denn zu dieser Zeit stehen die Tore zur sogenannten Anderswelt offen. Währenddessen scheint eine Wanderung zwischen der Welt der Lebenden (Sidhe) und derjenigen der Toten (Anderswelt) möglich. Bis zum Ende der Rauhnächte gelten die Tore zur Anderswelt als besonders durchlässig.
Samhain ist aber nicht nur den Toten selbst gewidmet, sondern auch den Totengöttern, die die Toten in ihrem Reich willkommen heißen und unter deren Schutz sie stehen. Im germanischen Sprachraum ist hier die Hulda, Holle oder Hel bekannt, eine Form der Erdgöttin in ihrer Gestalt als Herrscherin über das Totenreich. In südgermanischen Siedlungsgebieten wird sie auch Bercht oder Perchta, die Bergende, genannt. Ihr können an diesem Tag auch Opfer in Form von Naturalien, Rauchwerk, Kerzen oder ähnlichem dargebracht werden. Auch Wodan und Freyja, die ebenfalls über die Toten herrschen, kann an diesem Tag geopfert werden.



