
Wintersonnenwende und Julfest
Die Wintersonnenwende ist der astronomische Winteranfang und für die früheren Völker die Wiederkehr der Sonne. Wie der Tag aus der Nacht hervorgeht, so wird das Jahr in der Mitte des Winters neu geboren. Die Wintersonnenwende ist die Geburtsstunde des neuen Jahres. Jahr für Jahr im ewigen Kreislauf. Nun werden die Tage wieder länger und die Menschen von früher feierten den Tag als Geburt des Lichts, der wiederkehrenden Sonne oder des kommenden Frühlings. Es kann wohl kein besseres Sinnbild wiedergegeben werden, für die Wiederkehr der Sonne, als die Feste rund um die Wintersonnenwende. Die Wintersonnenwende war eins der grossen Hochfeste. Nach der Sonnenwiederkehr beginnt das Julrad zu drehen und gleich darauf kommt das Julfest. Sie wurde im Kreis der Familie, mit viel Essen, Spiele und einem Riesenfeuer gefeiert. An dem Tag wurde auch viel immergrünes Gehölze in die Häuser geholt, wie zum Beispiel Apfelbaum, Mistel, Haselbaum, Eibe, Tanne, Stechpalme und Wacholder. Es galt als glücksbringend und brachte Segen ins Haus.
Für die Fruchtbarkeit der Felder und Gärten, was in der Zeit lebensnotwendig war, hing man Getreideähren ins Haus. Es wurde auch mit Äpfeln, Nüssen, Gebackenes und Symbole aus Stroh, das Haus geschmückt. Die heutigen Weihnachtskugeln symbolisieren die Äpfel zu heidnischer Zeit und der jetzige Weihnachtsbaum, die grünen Zweige der germanischen Häuser. In dieser Zeit, gab es bei den ganz früheren Germanen einen Apfelkult, daher wird auch vermutet das der Apfelbaum das mystische Gegenteil des kultischen Weihnachtsbaumes ist. Der Apfel verlieh sinnbildlich das ewige Leben und ständige Erneuerung und die runde Form ist ein Sinnbild der Sonne. Den Eichenklotz, auch Julklotz genannt, holte man in damaliger Zeit aus dem Wald und er durfte nicht ausgehen, bis die anschliessenden Rauhnächte vorüber waren. Angezündet wurde er am ersten Jultag. In der Nacht der Wintersonnenwende durfte nur der Julleuchter leuchten.
Die Wintersonnenwende verstand man als Vorfest des Julfestes. Das Julfest ist wohl das bedeutendeste Fest unserer Vorfahren. Nach unserer Tradition kommt ein Tag nach der Wintersonnenwende das Julfest, dass drei Tage dauert und anschliessend die Rauhnächte. Die Nacht der Wintersonnenwende wird bei guten Essen und Teepunsch aufgeblieben und der Sonnenaufgang sehnlichst erwartet. Am 22.Dezember fängt dann das Julfest an, dass drei Tage lang geht und mit vielerlei Spielen und Festlichkeiten gefeiert wird. In der Nacht auf den 25. Dezember beginnen dann die Rauhnächte. Eine Zeit der Stille, in der nicht viel gemacht wird. Alles ruht, alles bleibt liegen.